Den eigenen Balkongarten anlegen
Ein schöner bepflanzter Balkon macht einiges her. Lesen Sie hier wie Sie zu Ihrer persönlichen grünen Oase zu Hause kommen.

Wer frisches Gemüse und frische Kräuter liebt, aber über keinen eigenen Garten verfügt, kann ganz einfach seinen Balkon in einen Balkongarten verwandeln. Damit kommt nicht nur gesunde und schmackhafte Kost auf dem Tisch, sondern man kann den Pflanzen auch mit viel Spaß beim Gedeihen zuschauen. Um sich nicht gleich mit dem Ganzen zu überfordern, sollte man seine Wünsche und Vorstellungen in kleinere Projekte teilen. Was man für Möglichkeiten für den eigenen Balkon hat ohne, dass es viel Arbeit macht, erklären wir im nachfolgenden Text.
Neben dem Spaß am Gärtnern und der Selbstversorgung im kleinen Rahmen, gibt es noch ein paar andere Vorteile, die dafür sprechen, einen Balkongarten anzulegen: Man muss weniger Frisches kaufen und spart CO² und Müll für Transport und Verpackung ein. Außerdem freut sich auch der eigene Geldbeutel, denn Überschuss aus dem Balkongarten kann konserviert und später verwendet werden. Küchen- und Heilkräuter lassen sich trocknen und als Tee oder Gewürze nutzen. Konserviertes Gemüse schmeckt auch Monate nach der Hauptsaison noch köstlich. So wird aus einem Balkon schnell ein Naschbalkon, der auch über die Sommerzeit hinaus Nutzen bringt und Freude bereitet.
Welche Möglichkeiten es für einen Balkongarten gibt, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Ein Kräutergarten auf dem Balkon

Ob Sonne, ob Halb- oder sogar Vollschatten: Auf jedem Balkon lässt sich ein wunderbarer Kräutergarten anlegen. Und was gibt es besseres als frische Heil- und Küchenkräuter, die man selbst angebaut hat? Volle Sonne vertragen beispielsweise Salbei, Thymian und Rosmarin. Zu den Kräutern, die auch im Schatten wachsen, gehören Estragon, Brunnenkresse und Minze. Sogar Wildkräuter lassen sich bestens im Topf oder im Balkonkasten ziehen. So können Sie sich Ihren eigenen Heilkräutergarten zusammenstellen und können die Kräuter direkt vor der (Balkon-)Tür sammeln.
Tipp: Kräuter schmecken frisch am besten! Was Sie nicht verwerten können, lässt sich wunderbar trocknen und im Herbst und Winter beispielsweise als Teemischung genießen. Küchenkräuter wie Petersilie und Co. können portionsweise auf Vorrat eingefroren werden.
Wenn der Platz auf dem Balkon begrenzt ist, sollte man die Höhe auszunutzen, zum Beispiel mit einem Kräuterturm. Mit kleinem Aufwand lassen sich drei Töpfe aufeinanderstapeln und mit einer langen Stange zu einem Pflanzturm zusammenbauen. Oben im Kräuterturm fühlen sich Kräuter am wohlsten, die wenig Wasser, aber viel Sonne brauchen,wie zum Beispiel Bohnenkraut und Rosmarin. Unten finden Schnittlauch und Petersilie Staunässe toll und durch den Halbschatten der Balkonbrüstung sind sie optimal für Halbschatten geeignet.
Ernten auf dem Balkon?

Wer ein Dach über dem Balkon hat, kann sich wasserscheue Tomaten ertragreich im Blumenkübel ziehen. Bei praller Sonne wird man zuverlässig mit einer reichen Ernte belohnt. Bei dieser Standortwahl fällt ein enormer Wasserbedarf der Pflanzen im Hochsommer an und kann nur durch tägliches Gießen gestillt werden. Wenn es sich nicht um eine spezielle Balkontomate handelt, die weniger ausladende und kleiner wächst, sind ein bis drei Pflanzstäbe nötig. Die wahrscheinlich beliebteste Gemüsesorte deutscher Hobbygärtner kann bis zu 2 Meter hochwachsen, weshalb die Pflanzstäbe, durch die schwer herunterhängenden Früchte, später Halt geben. Natürlich lassen sich auch Zucchini und Gurken problemlos in großen Töpfen oder Kübeln auf dem Balkon anpflanzen. Sie brauchen, ebenfalls wie Tomaten, vor allem viel Wärme, Wasser und Licht, um gut zu gedeihen. Auch ist eine Rankhilfe vonnöten, damit sich die Pflanzen eher vertikal, als auf dem Boden ausbreiten können.
Wie wäre es denn mal mit Kartoffeln aus eigener Zucht? Das ist gar nicht schwer umzusetzen. Dafür braucht man lediglich zwei bis drei möglichst schon keimende Kartoffeln, ein Zehn-Liter-Eimer und genügend Erde. Mit dieser Methode lassen sich auf kleinstem Raum vergleichsweise viele Kartoffeln ernten. Mit etwas Glück und einem besonders großen Balkon, ist vielleicht sogar Platz für einen Kartoffelturm, der eine natürlich eine noch üppigere Ernte ermöglicht.
Weitere kreative Tipps
Eine Mini-Bienenwiese im Balkonkasten
Verwandelt man einen Blumenkasten oder Kübel in eine Mini-Bienenwiese kann man den Bienen bei der Futtersuche helfen. Das ist sogar ziemlich einfach, denn bienenfreundliche Pflanzen wie Gänseblümchen, Sonnenblumen oder Lavendel werden von Bienen gerne angeflogen, sogar auf höher gelegenen Balkonen. Auch den Nektar blühender Kräuter wie Rosmarin, Koriander und Salbei mögen Bienen sehr.
Wurmkiste für frischen Dünger
Für alle Balkonprojekte wird Dünger benötigt, den man auch selbst herstellen kann. Spezielle Kompostwürmer in einer Wurmkiste machen dies möglich. Diese Wurmkiste lässt sich leicht selber bauen und kann dadurch auf die eigenen Gegebenheiten angepasst werden. Mit einem Polster auf dem Deckel fungiert sie nicht nur auf dem Balkon als gemütliche Sitzbank. Denn eine Wurmkiste riecht keineswegs unangenehm nach Kompost, obwohl welcher in ihr entsteht. Auf diese Weise kannst du das ganze Jahr über wertvolle Pflanzenerde für deinen Balkongarten herstellen.
Aus Küchenabfällen neue Pflanzen ziehen

Wer schnelle Erfolge sehen will, kann aus Resten von frischem Gemüse neue Pflanzen ziehen. Und so geht´s: Werden die äußeren Blätter von Salat in Wasser gestellt, bilden sich nach einiger Zeit Wurzeln an den Blattenden, die dann in die Erde eingesetzt werden können.
Dagegen kann der Wurzelansatz von Zwiebeln sofort in die Erde gepflanzt werden. Aus ihm wächst eine neue Zwiebelpflanze heran. Alternativ treibt auch eine vollständige Zwiebel Wurzeln, wenn sie in ein Glas mit Wasser gestellt wird.
Selbst Ingwer und Kurkuma lassen sich problemlos im Blumenkasten vermehren: Je nach Größe maximal zwei bis drei der Ingwer- oder Kurkumastücke mit den Augen nach oben locker in ein mit Erde befülltes Gefäß hineinsetzen, sodass ein Stück herausragt. Aus jedem dieser Teilstücke kann nun eine Pflanze wachsen.
Knoblauch ist ebenfalls eine prima Pflanze zum Ziehen. Aus nur einer Zehe erhältt man eine ganze neue Knolle. Die Zehe einfach direkt in einen Blumentopf pflanzen. Den Topf an einen sonnigen Platz stellen und die Erde feucht halten. Wenn der Knoblauch zu sprießen beginnt, etwas zurückschneiden, damit die Bildung der Knolle angeregt wird.
Anstatt die Wurzel von Porree wegzuwerfen, legt man diese in eine Tasse mit ein wenig Wasser und lässt sie an einem sonnigen Platz stehen. Aller 5-6 Tage muss das Wasser gewechselt werden. Bald zeigt sich die neue, grüne Pflanze, die weiterverwendet werden kann. Lässt man die Wurzel im Wasser stehen, bildet sie immer wieder neue Pflanzen.